Das Hekatron-Partnerforum 2017 unter dem aktuellen Hekatron-Motto „Leistung gemeinsam verbinden“ stand ganz im Zeichen der Digitalen Transformation. Vor welche großen Herausforderungen die Digitalisierung die Sicherheitsbranche stellt, welche zukunftsweisenden Perspektiven sie aber auch für eine erfolgreiche Partnerschaft in der analogen und digitalen Welt von morgen bietet, war am 20. Oktober in der Alten Lokhalle in Mainz das große Thema spannender Fachvorträge und intensiver Diskussionen.
Die Digitale Transformation ist ein zukunftsentscheidendes Thema, das Hekatron und seine Partnerunternehmen jetzt und heute tatkräftig angehen müssen, um auch morgen noch im Spiel vorne mit dabei zu sein. Dies war das große Thema des Hekatron-Partnerforums 2017. „Digitale und analoge Welt werden immer weiter miteinander verschmelzen“, betonte Hekatron-Geschäftsführer Peter Ohmberger einleitend. „Jetzt geht es darum, wie wir die Digitalisierung in unserer Branche vorantreiben und wie eine erfolgreiche Partnerschaft in der analogen und digitalen Welt von morgen aussieht.“ Für den großen, branchenübergreifenden Überblick hatte Hekatron als Keynote-Speaker Professor Wolfgang Henseler eingeladen, einen „Visionär und Orientierungsgeber zu neuem Denken im Zeitalter der Digitalisierung“, wie Andreas Seltmann, Geschäftsleitung Marketing/Öffentlichkeitsarbeit bei Hekatron, als Business-Moderator der Veranstaltung hervorhob.
„Ich möchte Ihnen zeigen, was die innovativen Technologien und smarten Medien mit unserer Branche, unseren Unternehmen, mit Leben, Kultur und Gesellschaft machen“, erläuterte Wolfgang Henseler. „Ich möchte Sie für die Dinge sensibilisieren, die passieren, wenn Sie diese Entwicklungen nicht beachten, Sie für das Potenzial des Neuen inspirieren und Sie zum Umdenken in den Dimensionen des Neuen motivieren.“ Angefangen vom Personal-Computer über das Notebook mit grafischer Benutzeroberfläche bis zum Smartphone – als „Lebensgerät“ fast schon ein Organ des Menschen – seien im Verlauf der Digitalisierung die Geräte immer kleiner, schneller und besser geworden. „Was jetzt kommt, ist das Internet der Dinge und Dienste, das ‚Internet of everything‘“, so Wolfgang Henseler. „Als fast unsichtbares Gebilde wird der Computer omnipräsent in allen Objekten und auch in den Diensten, die in den Objekten stecken.“
Daten entscheiden über Erfolg
In diesem Zuge führe die Entwicklung vom Produkt zum Produkt-Ecosystem, bei dem die Produkte sinnvoll miteinander verknüpft sind. „Es ist wichtig zu verstehen, dass ein reines Produkt gegenüber einem Produkt-Ecosystem keine Chance hat, weil der Mehrwert eines in ein Ecosystem integrierten Produktes signifikant größer für den Nutzer ist – es bietet mehr Dienste“, betont Wolfgang Henseler. „In der digitalen IoT-Welt sind sowohl Dienste als auch Dinge wichtig. Deshalb gehen die Unternehmen, die aus dem Digitalbereich kommen, wie Amazon, Google oder Facebook, jetzt auch zunehmend in den Hardware-Bereich. Mit den Dingen kommen sie ganz nah an den Endkonsumenten und seine Daten heran – und die entscheiden in einer Welt des Data-Driven Business über den Erfolg.“ Wie Amazon den Bereich der Hardware für sich nutzt, um Daten zu gewinnen und Märkte zu erobern, machte Wolfgang Henseler am Beispiel des Amazon Holodecks deutlich, das nächstes Jahr auf den Markt kommen soll. „Dieses kleine Gerät, das an der Decke hängt, hat sehr viel Sensorik und Aktorik. Es kann zuhören, zuschauen und riechen, wenn es brennt. Bald wird es anhand von Molekülen auch analysieren können, was jemand kocht, und dann auf Wunsch das passende Getränk liefern lassen. Es wird auch die Hersteller von Rauchwarnmeldern in die Enge treiben, wenn die nicht von ihrer eigenen Kompetenz kommend in Diensten denken, kollaborieren und rechtzeitig einen Schritt schneller und besser werden.“
Noch näher an die Branche heran ging Peter Ohmberger in seinem Vortrag über die Zukunft des Brandschutzmarktes. „Das Verhalten unserer Branche erinnert in vielen Punkten noch an das Mittelalter“, stieg er kritisch in das Thema ein. „Die jährliche Überprüfung jedes einzelnen Melders direkt vor Ort, unterschiedlichste, voneinander unabhängige Brandschutzgewerke wie Brandmeldeanlage, Feststellanlage und RWA-Anlagen in einem Gebäude und ein Datenmanagement mit aufwändigsten Transformationen vom Butterbrotpapier in verschiedene Datenbanken – das ist Brandschutz 1.0. Ich glaube definitiv nicht, dass unsere Kunden solche ineffizienten Prozesse und Datengräber, solches Silodenken in einer technologischen und vernetzten Welt der Zukunft akzeptieren.“ Um einen Leitstern zu entwickeln, der zeigt, in welche Richtung die zukünftige Entwicklung geht, hat Hekatron in Kooperation mit dem renommierten Zukunftsforschungsinstitut 2b AHEAD ThinkTank und dem Berliner Sicherheitsfacherrichter Schlentzek & Kühn die Trendstudie ‚Das Sichere Gebäude der Zukunft‘ erarbeitet. Aus dieser Studie resultieren sieben Sicherheitsversprechen des Gebäudes der Zukunft: Es wehrt Gefahren ab, wird einfach im Sinne von mehr Usability, steigert den Komfort, wird flexibel, effizient, fördert die Gesundheit und wird schließlich zum unmittelbaren Teil des Lebens. „Letztendlich wird jedes Bauteil zur Sicherheit eines Gebäudes beitragen“, betonte Peter Ohmberger. „Vor diesem Hintergrund müssen wir in unserer Denke weg vom Meldepunkt, hin zum Datenpunkt, der vielleicht ein paar mehr physikalische Kenngrößen erfasst als heutige Melder – aber es geht um den Mehrwert und die Geschäftsmodelle, die wir mit diesen Daten generieren können. Brandschutz 4.0 bedeutet, dass wir Brandschutz neu denken und zum Brandschutz- und Sicherheitsmanager für unsere Kunden werden. Einerseits müssen wir uns spezialisieren, vertikal die absoluten Profis in unserem Fach sein, andererseits horizontal Kooperationsweltmeister werden.“
Denkfabrik „Digitale Transformation“
Den Nachmittag des Partnerforums – die Denkfabrik – leitete Tobias Fuchs, Leiter Digitalisierung bei Hekatron, mit einem Impulsvortrag ein. Er schilderte den aktuellen Stand der Digitalen Transformation bei Hekatron (s. Seite 28ff) und rief dazu auf, diese große Aufgabe gemeinsam anzugehen. „Die Frage, ob wir die Digitalisierung in Angriff nehmen oder nicht, stellt sich gar nicht mehr“, hob er hervor. „Wir müssen sie nutzen, um unser Kerngeschäft zu stärken.“ In den anschließenden sechs Workshops diskutierten Hekatron-Experten und Partner dann verschiedene Fragestellungen zu Geschäftsmodellen, nötigen Investitionen, Kompetenzen und der Kommunikation im Zeitalter der Digitalisierung. „Wir wollen gemeinsam mit Ihnen das Thema Digitale Transformation angehen“, betonte Peter Ohmberger in seinem Schlusswort. „Hekatron will dabei der Katalysator sein. Zusammen werden wir einen visionären Schritt in Richtung gemeinsame Zukunft machen.“